Mittwoch, 2. August 2017

31. 7. 2017

2. Teil 17. Tag
Die Berninagruppe im Morgenrot

Strecke: Lunghinsee - Lunghinspitz - Lunghinpass - Septimenpass - Forcellina - Juf - Crot - Lago di Lei
Erstes Ziel: Pizz Lunghin

Nach einer Nacht in einem windschiefen Zelt bin ich schon zum Morgengrauen auf und fotografiere die Berninagruppe, die sich noch ohne Wolken präsentiert. Nach dem Frühstück (ich hab immer noch Schüttelbrot) trockne ich mein Zelt und packe alles zusammen.
So schön schmiegt sich der Lunghin-See an die Felswände. Hier entspringt der Inn.

Kurz nach sieben Uhr stapfe ich schon Richtung Piz Lunghin. Die Belgierinnen sind auch schon wach und nach einem kurzen Smalltalk gehts bergauf. Kurz vor 8.00 Uhr hab ich den Pizz Lunghin schon erreicht. Jetzt sind schon erste Wolken rund um die Berge, aber die Seen glitzern in der Sonne.
Weiter geht es am Grat entlang zur Dreifachmeeresscheide am Pass Lunghin.
So schauts aus!

Hier die genauen Fluss und Meerbezeichnungen

Beim Abstieg zum Septimerpass kommen mir etliche Jugendliche entgegen, die in der Nähe des zweiten Passes gezeltet hatten.
Jetzt zieht sich der Weg wieder nach oben. Wieder kommen mir etliche Wanderer entgegen. Man merkt, dass morgen der Schweizer Nationalfeiertag ist.
Forcellina heißt dieser Pass

Juf ist schon zu erahnen.

Nach dem nächsten Pass, sieht man schon Juf, die höchste Dauersiedlung Europas. Sie liegt auf 2117m. (Wenn man bedenkt, dass der Schöckel auf 1445m liegt, schon sehr beachtlich) Allerdings zieht sich der Weg bis zum Abstieg. Runter geht es schnell und der Wanderweg führt durch die Fettwiesen.
Ein Rheinursprung

Der Postbus fährt auch nach Juf.

In Juf suche ich erst einmal den Weg. Dabei fällt mir auf, dass es sogar Nachwuchs gegeben hat. Eine kleine Tamara hat im März das Licht der Welt erblickt.
Nach Juf muss ich eine Pause machen. Es gibt zum Glück viele Bänke. Auf einer nehme ich Platz, genieße die Aussicht und raste.
Weiter geht es talauswärts. Die Sonne scheint heiß und ich mache mein Nackentuch immer nass, damit ich so besser gekühlt werde.
Viadukte selbst gemacht.

Der Weg entlang der Straße ist sehr heiß.

Da wär so ein Tesla schon gut, aber ich gehe, weil ich gehe.

Ein neues Kunstprojekt von Christo?

Vorbei an einer coolen Modelleisenbahnstrecke und einer eingerüsteten Kirche, komme ich wieder auf den alten Handelsweg.

Gleich geht es nach links, während die Straße vorne eine große Brücke hat.
Da hinunter geht die alte Handelsstraße

Es geht jetzt steil zum Fluß (dem Averserrhein) hinunter und dann über die Brücke. Hier im Wald ist es kühl. Auch finde ich Walderdbeeren, die mir für den Endspurt noch einmal Schwung geben. Es geht noch ein Stück hinunter bis Crot. Von hier wende ich mich nach links, überquere den Bach und finde den Wanderweg zum Lago di Lei.
Crot

Der Lago glitzert in der Abendsonne.

Nur noch ein kleines Stück bis und über die Staumauer und dann erreiche ich mein Tagesziel.


Dort bekomme ich kurz einen Schreck. Montag geschlossen steht da. Die vielen Leute, die da im Gastgarten sitzen, lassen mich Mut fassen. Valentino, der Chef, macht noch einen kurzen Scherz, dass ich noch weit bis zum Rifugio gehen müsste und dann bekomm ich ein Zimmer und auch ein herrliches Abendessen. Das ganze um wohlfeile 95 sfr. Aber die Qualität ist hervorragend.

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