RuDl (Rund um Deutschlandsberg) Teil 5
Vom Sobother Stausee auf die Koralpe
Strecke: Bundesstraße 69/Urchstraße (1110m) - Gasthof Urch (1324m) - Dreieckhütte (1452m) - Kreuzbach (1094m) - Zirma-Alm (1240m) - Kramerin (1642m) - Glitzalm - Bürgerhalt - Krakaberg (2075m) - Koralpenhaus (1966m)
Länge: 28,9km in 8 1/4 Stunden
Aufstiegshöhenmeter: 1585m
Abstiegshöhenmeter: 726m
Tiefster Punkt: 1094m
Höchster Punkt: 2075m
Trotz der guten Vorsätze die Öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen nehmen wir das Angebot meiner Frau uns nach Eibiswald zu bringen liebend gerne an. Wenn man bedenkt, dass es Oneway 100km sind von uns zu Hause bis zum Startpunkt, kommt die Rechnung von bennichrissi, den wir später trafen schon hin, dass über 2000km Autofahrt für diesen 180km langen Wandermulti notwendig seien, wenn man ihn nicht in einem Rutsch durchgeht.
Um 9.15 Uhr setzt unsere Fahrerin uns am Beginn der Urchstraße ab. Wenn da nicht ein Fahrverbot gewesen wäre, hätten wir uns sogar noch bis zum Gasthaus Urch führen lassen. So aber marschieren wir mit noch leichten Beinen die Forststraße bergan und gewinnen schnell an Höhenmetern. Es geht durch den Wald, die Sonne scheint und wir schreiten weit aus. Wir erhaschen einmal einen kurzen Blick auf den Stausee, sonst ist es zu dicht bewaldet. Vorbei an einer alten Ruine dauert es nicht mehr lange bis zur "Glashütte".
Ein Spitzerl vom Stausee |
Von wegen Forststraße |
Hier finden wir einige Antworten für den Multi bei der Kapelle. Dass der Wegweiser Koralpe 4 Stunden für unsere Wegführung nicht gilt, wissen wir von anderen Geocachern, die den "Grenzweg" schon beschritten haben. Wir trinken und machen uns dann auf zur Dreieckhütte. Vor dieser ist noch eine nette Kapelle im Wald. Bei der Hütte gehen wir rasch vorbei und genießen den Blick in die Steiermark.
Von jetzt ab geht es bergab. Alle Höhenmeter, die wir bisher aufgestiegen sind, müssen wir jetzt wieder hinunter. Die Idee, beim Stausee zu queren , ist von der Strecke eventuell ein paar Meter kürzer, aber auch wesentlich abenteuerlich. Über die Staumauer kommen wir nicht, aber unter ihr gibt es eine Furt. Wir sprinten durch, allerdings nicht ohne nass zu werden.
Eine große Stainzerplatte (den Geologen freut's) |
Auf der Gegenseite klettern wir den Hang hinauf, bis wir wieder zu einer Forststraße kommen. Diese folgen wir, bis die richtige Forststraße steil bergan Richtung Zirmaalm führt. Bei der Alm, die sehr sauber aussieht, gibt es eine Speisekarte, die uns zum Essen einlädt. Leider ist niemand zu sehen und so machen wir eine kurze Rast bei der Kapelle. Ein schneller Riegel und viel Wasser und noch ein paar Werte ermitteln und schon geht es weiter.
Welches Gericht versteckt sich hinter dem Begriff "Bürgermeister"? |
Eigentlich wollen wir uns aufteilen, weil Zeith den nächsten Cache schon hat, aber wir verpassen den Wanderweg und so bleiben wir zusammen. Vor Ort finden wir den (Ersatz?)-Cache mit nur zwei Einträgen. Wir umrunden den Schwendtfelsen. Die Mittagshitze drückt und es wird dunkler. Auch die Fliegen werden lästiger. Alles deutet auf schlechtes Wetter hin. Vorerst haben wir noch Glück und der Hagel ist schon vorbei, als wir die Schlusssteigung zur Kramerin nehmen. Wir sehen noch überall die Hagelkörner. Bei dem Unterschlupf, der auf die makabre Geschichte dreier ums Leben gekommenen Frauen hinweist, machen wir eine ausgiebige Rast.
Während der Rast hat es zu regnen begonnen, sehr heftig sogar. Es sieht aber nicht nach Besserung aus. Also machen wir uns und unsere Rucksäcke regendicht und stapfen los. Die Wege verwandeln sich in Bachbette und nach zwanzig Minuten im Starkregen sind wir außen und innen nass. Sogar unsere Schuhe bleiben nicht trocken. Es geht ein Stück bergab zur Glitzalm und auf der gegenüberliegenden Bachseite beginnt der Weg anzusteigen, immer entlang der Hochspannungsmasten. Die Leitkühe fordern ihre Kolleginnen auf, tiefere Lagen aufzusuchen, wir aber steigen stetig bergan. In der Wolkendecke vor uns sehen wir etliche Gämsen.
Blick ins Kärtnerland |
Schließlich kommen wir zum letzten Stationspunkt, wo wir etwas ablesen müssen. Der Regen hat inzwischen aufgehört und es bläst der Wind. Zum Glück ist es nicht sehr kalt, dennoch schauen wir, dass wir weiterkommen. Der kurze Abstecher auf den Krakaberg muss sein, denn hier ist ein Challengecache versteckt, dessen Bedingungen wir beide erfüllen. Die letzten Meter geht es noch bergab.
Die Kugeln der Goldhaube bzw. Austrokontroll kommen ins Blickfeld |
Von der Cachelocation am Krakaberg gesehen |
Im Koralpenhaus ist der Kachelofen eingeheizt und ich frage, ob das mit unserem Zimmer eh klappt. Leider hat der Kollege des Hüttenwirtes nicht notiert, dass wir kommen wollen. Weil aber außer uns nur eine andere Wanderin übernachtet, bekommen wir ein Fünf-Bett-Zimmer für uns alleine. Leider gibt es keine Zeitungen zum Schuheausstopfen, aber wir dürfen diese zum bzw. auf den Ofen stellen. Nach dem ersten Getränk beziehen wir die Zimmer und gehen noch einmal hinunter, um etwas Warmes zu essen.
Nach einer Kaspresssuppe und Frankfurter und einem Hopfengetränk ist der Energiespeicher wieder gut aufgefüllt. Wir gehen noch duschen und bald ins Bett, denn die nächste Etappe, die wir vorhaben, hat es in sich!
Abendstimmung Richtung Petzen |