Samstag, 12. August 2023

Graz - Monaco Teil 4

Strecke: Rocciamelone (3538) - Ca d'Asti - La Riposa - Il Truc (1707)

Über Turin steht der Orion

Die Pritsche ist trotz Matte hart und bei der Temperatur schwanke ich zwischen schwitzen und frieren. Um kurz vor 5 Uhr stehe ich auf, denn ich will den Sonnenaufgang abwarten. Es ist noch recht finster, aber die Sterne scheinen hell. Draußen weht der Wind aber im Windschatten hat es schon über Null Grad. Ich bin angezogen wie ein Polarforscher. 


links der Lago di Malciaussia



Langsam dämmert es und ab sechs Uhr kommen auch die Italienerinnen aus dem Biwack. Außerdem sehen wir Lampen von unten herauskommen. Ein junges italienischen Pärchen ist extra früh vom Rifugio Ca d'Asti gestartet. Am Schluss kommt noch der Italiener aus seinem Zelt. Er war so schlau und hat geschaut, wann der Sonnenaufgang stattfindet (kurz nach sechs Uhr). 

Für die zwei hat sich der frühe Aufstieg gelohnt






Ein Sonnenaufgang macht glücklich


Aufbruch, ich hab noch nicht einmal gepackt


Der Himmel verändert ständig seine Farben und dann kommt der helle Ball über die Wolkenschicht. Der Wind hat die meisten Wolken weggeblasen, auch in der Poebene sind die Städte (z. B. Turin) zu erkennen. Eine Zeit lang bin ich ganz fasziniert vom Sonnenaufgang. Der Italiener hat sein Zelt schon zusammengelegt, die Italienerinnen ihre Rücksäcke gepackt und das Pärchen chillt noch im Biwack, da beginne ich meine Sachen zu packen. Leise mache ich mich auf den Weg. Von oben hat das wild ausgeschaut, doch der Weg ist breit in den Fels geschlagen und mit Seilen versichert. Beim Runtersteigen schaue ich kurz, wo der Cache beim Rifugio liegen soll und sehe eine Neuveröffentlichung direkt am Weg. Tatsächlich kann ich zehn Tage nach dem Publish noch einen FTF landen. 



auch Richtung Frankreich ist das Wetter schön





Das Rifugio Ca D'Asti

Das Rifugio Ca d'Asti ist für mich nicht sehr einladend und ich beschließe nur den Cache zu suchen und das Frühstück im La Riposa einzunehmen. Dort ist eine junge Crew zugange und ich hätte mir auch gut vorstellen können hier zu nächtigen. Der Obstkuchen und der Kaffee wecken meine Lebensgeister. Auch den gerade erneuert Cache um die Ecke finde ich. 

hier gibt es eine Seilbahn für den Materialnachschub und die Müllentsorgung




Jetzt muss ich nur noch bis Trucco absteigen. Schon in einer Höhe von 1900m sehe ich die ersten verbrannten Bäume (Lärchen), die der große Brand 2019 erwischt hat. 





Weder die Lärchen noch die Kiefern hatten eine Chance gegen das Feuer

Blick zurück zum Rocciamelone

Um 12 Uhr erreiche ich Il Truc, wie sich das Posto Tappa nennt. Ich checke ein mit all meinen Italienisch-Kenntnissen. Zuerst bitte das Zimmer und eine Dusche. Nachdem ich sauber bin, wasche ich auch meine Kleider und erfrage, wo ich sie aufhängen kann. Ich bekomme einen Kleiderständer und den Platz mit der meisten Sonne gezeigt. 


Das Rifugio "Il Truc" ist klein aber fein

Jetzt mache ich eine Siesta, denn ich muss Schlaf nachholen. Um 3 Uhr steh ich auf, gönne mir ein Bier und schreibe meinen Blog und mein Tagebuch. Einen nahen Cache gehe ich auch noch holen. 



Abendessen gibt es schon um Sieben. Ich erscheine pünktlich. Es sind etliche Gäste für das Abendessen angemeldet. Scheinbar der Bruder des Chefs mit Frau und drei Kinder, ein älteres Paar, das schon isst. Eine junge Familie mit Baby und Eltern. Später kommt noch ein Paar. Durch die Kinder ist immer was los. Das Essen ist einfach und gut. Nach Vorspeise und ersten Gang muss ich bei der Hälfte des zweiten Ganzes passen. (Allein die Menge an Bohnen und Würstel hätte mich satt gemacht). Ein Apfelstrudel geht sich irgendwie noch aus, aber dann muss ich ins Bett.

TAGESFAZIT: 10,2km in 4h38' bei 3m im Aufstieg und 1856m im Abstieg

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