Dienstag, 1. August 2023

Graz - Monaco 4. Teil

Erster Tourtag am 1. 8. 2023

Strecke: Pont Saint Martin - Quincinetto - Le Capanne 

Das Gastspiel im Aostatal war kurz und es geht wieder in den Piemont

Start war kurz nach acht Uhr und bald gingen wir auf der Via Francigena Richtung Quincinetto. 

Die netten Weingärten entlang des Weges

...der sich hier Via Francigena nennt und uns in Susa wiederbegegnen sollte
 

Um 9.00 Uhr, ca. einen Tag später als geplant, waren wir an unserem offiziellen Startpunkt angelangt.

 


Die Kirche des Örtchens

Das kleine Dörfchen war schnell durchquert und schon begann der steile Aufstieg. Zuerst durch die Gärten, die mit Steinmauern abgetrennt waren, dann weiter im Wald, immer im Schatten. 


Hinter dem Bergrücken in der Bildmitte liegt Pont Saint Martin

und wie immer: viele Wegkreuze, Marterl und Kapellen

Die Mulatteria war gut in Schuss, aber wir kamen trotzdem gehörig ins Schwitzen. Den alten Steinbruch sahen wir nicht, wahrscheinlich wäre er da gewesen, wo die Verbotsschilder waren. Aber schöne Aussichten gab es etliche, z. B.auf den Mombarone, den ich von 2018 noch kenne. 

Bildmitte, mit großer Statue auf der Spitze ist der Mombarone

Der Weg ist mit gut markiert und auch schon zu gehen

Knapp an der Waldgrenze wandern wir durch lichte Birkenwälder
 

Obwohl wir im Schatten gingen, mussten wir oft Trinkpausen einlegen. Wir querten einige Male die Straße und erreichten ein paar Häuser, die meist aus Natursteinen gebaut waren. Dort entdeckten wir auch die ersten Wanderleute der GTA, zwei Schweizer wie wir später noch erfahren sollten. Es begann ein nettes Spielchen. Einmal überholen wir sie, bei der nächsten Pause sie wieder uns. Wir hatten gerade Müsliriegel gegessen, da waren sie wieder vor uns. Bei einem unbewohnten Haus holten wir sie ein, denn sie lagen in einem Steintrog zur Abkühlung. Wir erreichten die Alpe um kurz nach zwölf. Sie hatten auch etliche Mittagsgäste. 

Das Agriturismo ist ein richtiger Bauernhof, der viele Produkte selbst herstellt

Wir aßen eine Kleinigkeit und langsam trudelten verschiedensten GTA Wanderer ein. Zwei junge Frauen aus Niederbayern, die von der Schweiz gestartet waren, die zwei Schweizer (Mann und Frau), eine fünfköpfige Gruppe und noch zwei ältere Damen. Letztere waren ebenfalls aus Deutschland. 

Blick nach Scalaro

Blick von Scalaro zu Le Capanne



Interessante Sprache bei einem Klettersteig

Nach einer Siesta gingen wir noch in das Dorf Scalaro und entdeckten einen Weg, der wieder zur Le Capanne führen sollte. Nicht ohne zuvor 300hm runter und auf der anderen Seite wieder hinauf zu gehen. 

Nach dem Melken dürfen die Kühe wieder auf die Weide. Ein Hund treibt sie an

Die GTAler vertreiben sich die Zeit bis zum Abendessen


Wir kamen noch rechtzeitig zum Abendessen, bei dem wir uns die große Variante gönnten.

Abendessen gibt es meist erst um 19.30 Uhr

Vorspeisen: Speck, Hauswürste; Beef tartare; Maronen

1. Gang: Minestrone oder Penne

2. Gang: Rindfleisch und Kartoffel

Dreierlei Nachspeisen (selbstgemachter Käse, Obst und Eis mit Pfirsich in Schokosauce)

Der Hauswein (im Menu inkludiert) war uns zu viel, da schafften wir nur eine halbe Flasche und zum Schluss Kaffee

TAGESFAZIT:

13km in 5h 40' mit Aufstieg: 1212m und 384m im Abstieg



7 Kommentare:

  1. Hallo Volker,
    alles Gute und viel Erfolg.
    Noch ein Tipp, falls ich das noch nicht erwähnt habe:
    Auf dem Weg von San Lorenzo nach Noasca würde ich zumindest bei schlechtem Wetter von der Kapelle St. Anna bei Meinardi auf dem Pilgerweg über Stufen ins Tal absteigen und dann im Tal auf der südlichen Flusseite den Wanderweg nehmen. Ich habe in Gegenrichtung 2019 für 4,5 km im Aufstieg mit 640 Höhenmetern 2,5 Stunden gebraucht. Teilweise bin ich auf allen Vieren durchs steile Gebüsch gekrabbelt und habe mich an Wurzeln den Hang hoch gezogen. Kann sein, dass der Weg mittlerweile freigeschnitten wurde, aber bei Nässe würde ich ihn als lebensgefährlich bezeichnen, entlang vom Bach extrem steiler Waldboden.
    Die Osteria Dei Viaggiatoi in Frera Superiore war empfehlenswert, haben aber glaube keine Zimmer.

    Und, planst du die Rocciameloneüberschreitung übers Rifugio Tazetti, wie ich mal bei Planung vor Jahren kommentiert habe? Danach kommt eine Steilstufe, die im Aufstieg einfacher sein sollte, man braucht kurz die Hände. Vom Gletscher/Schneefeld dürfte fast nichts mehr übrig sein. Der Westgrat, eigentlich alles Schutt, war bei mir früh morgens ganz dünn mit unsichtbarem Reif überzogen, musste ich bergab vorsichtig sein, aber du bist ja bergauf und abends unterwegs, falls du oben übernachten willst.

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    1. Heute ist es soweit. Bin zu Mittag in Rif. Tazzetti angekommen.

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    2. Dann wünsche ich dir gute Bedingungen und alles Gute. Hoffentlich schönen Sonnenaufgang morgen früh. Oberhalb der Steilstufe, bevor man den Knick nach links macht gibt es ein paar Gedenktafeln auf einer Ebene, die sich auch als Ersatzstage eignen. ;-)

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    3. Ach ja ... ich bin Frank, von der Arbeit ;-)

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  2. Piamprato-Ronco: Man muss nicht, wie im Wanderführer den Bus nehmen, meist gibt es auf der von der Hauptstraße gegenüberliegendenseite Flusseite einen Wanderweg/wenig befahrene Straße.
    Essen in Piamprato war gut, Übernachtung in alter Schule ein Stück weiter.
    Ronco-Talosio: bei mir war oben aus der Gegenrichtung kommend oben am Colle Crest der GTA direkt nach Ronco ausgeschildert, der Grenze vom Nationalpark über die Alpe Simonei folgend, im oberen Teil 2019 frisch ausgeschnitten, unten feuchter Wald und im Oktober mittags noch Reif. Man umgeht so die Alpe Cavanis, keine Ahnung was besser/schöner ist.
    Talosio-San Lorenzo:
    Da habe ich im Bivacco Redentore übernachtet, bei schönem Wetter toller Sonnenuntergang/Aufgang mit unglaublichem 270° Blick. Das Biwak ist abenteuerlich im Dach der Kapelle. Bei schlechtem Wetter eher nicht zu empfehlen, steile Leiter und man kann drin glaube nicht stehen, man liegt direkt unter dem Wellblechdach.

    Übrigens bin ich von Piamprato über Fondo bis Le Cepanne eine Monsteretappe gewandert. Eingentlich wollte ich beim Rifugio Chiaromonte übernachten, aber das war abgeschlossen, da hatte ich nicht genügend recherchiert und es drohten im Worst-Case 30-40 cm Schnee übernacht, so kam ich um 20 Uhr klatschnass spontan bei Le Cepanne an. Gab eine große Portion Pasta, die so satt machte, dass ich dann über die Unmengen an Käse und Obst danach überrascht war.

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  3. Habe noch eine Meinung zur Etappe San Lorenzo - Noasca gefunden: "Laut Wanderführer sollte eine gemütliche Etappe folgen. Dies führt zu einem großen Fehler: Trödeln beim Frühstück. Um 9:30 Uhr gehen wir los. Viel zu spät! Es ist mittlerweile wieder knalle heiß. Schon der Aufstieg macht mir zu schaffen. Kein schöner Wanderwegführt führt den Wald hinauf, sondern ein erdiger Pfad geht steil und ohne Serpentinen gerade hoch. Pitschnass erreichen wir den höchsten Punkt. Hoffend, dass das schlimmste Stück vorbei ist. Doch der Abstieg ist dermaßen steil und teilweise ausgesetzt, dass man auf keinen Fall ausrutschen darf. Von der Hitze sowieso schon völlig fertig, gibt mir das den Rest!" Quelle: https://wien-nizza.jimdofree.com/2017/08/03/h%C3%B6hen-und-tiefen/

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  4. "Zum Abschluss dieser sonst so wunderbaren Wandertage konnte ich nach einer heftigen Gewitternacht bei strahlend blauem Himmel auf den 3538 m hohen Rocciamelone aufsteigen. Der Aufstieg aus nördlicher Richtung war einsam, anspruchsvoll und einfach nur atemberaubend schön, vielleicht der schönste Streckenteil meines gesamten Trecks. Der südliche Abstieg hingegen glich einer Völkerwanderung; es ist der Normalaufstieg auf den höchsten Wallfahrtsort der Alpen." von https://www.followmonty.ch/wien-nizza-1/tagebuch/

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