Montag, 5. September 2016

Die große Wanderung (Tag 11)

Der erste Blick beim Erwachen

Strecke: Rosenkogelhütte - Mitzlmoitzlhütte

In der Nacht hat es wirklich etwas geregnet, aber ich war nicht betroffen. Vom Wind war ich allerdings betroffen und es war recht frisch im Schlafsack. Als ich in der Früh aufstehe, habe ich direkt vor meinen Augen die herrliche Bergwelt der Julischen Alpen. Ich mache mir noch Gedanken, was ich frühstücken soll, da kommt der Senn und bietet mir Kaffee an.

Als der Senn merkt, wie kalt mir ist, bringt er mir gleich einmal einen Schnaps. Nicht Enzian, Koschuta!

Ich weiß nicht ganz genau, was er meint, aber der Schnaps wärmt von innen. Dann versucht er mir noch den Weg auf den Kepa (Mittagskogel) zu erklären und betont mehrmals, dass ich nicht hinunter sondern hinauf muss. Mit diesem guten Ratschlag ziehe ich los.
Vom Sattel ein Blick zurück zum Frauenkogel

Getreu den Anweisungen steige ich immer weiter hinauf

Und siehe da, über den Grat leuchtet schon der Faaker See zu mir herauf.

Ich sehe auch schon zum Mittagskogel hinüber.

...und einige Gämsen.

Die Gratwanderung ist zwar ohne Weg, aber entlang der Grenzsteine geht es gut voran.



Blick zum Triglav

Plötzlich stehe ich auf dem letzten Gipfel und auf drei Seiten fallen Felswände senkrecht ab.

Da bin ich wohl auf dem Bärenkogel (1979hm).

Beim Zurückgehen scheint der Name gerechtfertigt, ein sauber abgenagtes Skelett.
Ich muss den ganzen Weg absteigen und schließlich stoße ich auf einen markierten Wanderweg auf den Kepa.

Da wird der Bärenkogel umrundet und dann setzt die Gratwanderung fort.

Teilweise ist es ein gemütlicher Wanderweg.

Hier der Blick zurück zum Bärenkogel.
Teilweise ist es sehr ausgesetzt.

...und geht auf beiden Seiten steil bergab.

Manche Stellen sind auch versichert.

Dann endlich habe ich den Mittagskogel erobert.

Auf dem Gipfel gibt es eine Menge Menschen.
Ein Jugendtraum ist nun erfüllt, einmal auf dem "Vulkan" stehen. Mittagskogel: 2145m

Der Weg für den Abstieg sieht spektakulär und sehr ausgesetzt aus.

Der Blick zurück zeigt, dass es durchaus steil ist, aber der Weg ist in einem guten Zustand.

Außerdem brauche ich ihn nicht alleine gehen. Zu zweit kommen wir bald wieder in sicherere Gefielde.
Noch beim Steinzwerg vorbei...

...und schon sind wir bei der Annahütte.

Sie haben für mich sogar ein Ziel aufgebaut.

Der Blick zurück zeigt, dass der Mittagskogel ein ernstzunehmender Berg ist.
Bei der Annahütte, die übrigens schon vor langer Zeit abgebrannt ist, deren Platz aber immer noch vom Verein der Freunde der Annahütte genutzt wird, muss ich mich von meinem Wanderkameraden verabschieden. Ein Holländer, der mit dem Fahrrad hierheraufgefahren ist, erklärt, dass es um 15.00 Uhr regnen soll. Also mache ich mich auf die Socken. Zuerst ein Abstieg auf den Jepzasattel und dann geht es wieder hinauf bis zum Schwarzkogel. Punkt 15.00 Uhr bin ich dort und tatsächlich kommt der Regen. Ich steige schnell zur Mitzl-Moitzl-Hütte ab, wo ich meine Nacht verbringen will.
Über dem Mittagskogel ziehen schon Wolken auf.

Mein Weg geht weiterhin an der Grenze entlang.

Hier deckt sich der Weg mit dem AlpeAdriaTrail.

Der Faaker See ist nicht zu sehen, aber die Drau.

Fast auf dem Schwarzkogel, beginnt der Vulkan zu rauchen.

Die letzten Meter bis zum Gipfelkreuz zieht ein eisiger Wind auf, der auch schon einige Regentropfen mitbringt.

Von hier ist noch einmal ein schöner Blick auf den Faaker See möglich.

Vom Schwarzkogel (1842m) beeile ich mich zur Mitzl-Moitzl-Hütte zu kommen.

An der Hütte ist eine Wanderkarte angebracht.

Über eine nicht versperrte Stiege kommt man in ein Dachgeschoß.

Dieses wähle ich mir als Nachtquartier.

Ich hänge meine feuchten Sachen auf und bin guter Hoffnung, dass der Wind sie trocknen wird. Dann kuschle ich mich in den Schlafsack, obwohl es erst Abend ist. Während ich da so liege, höre ich draußen Stimmen. Es sind zwei junge Männer, die auch überlegen, wo sie übernachten sollen. Einer klettert die Stiege hinauf und sagt zu seinem Kumpel: Da hängt Wäsche und da liegt schon einer. Ich lade sie ein ebenfalls hier zu bleiben, aber sie suchen sich etwas anderes.

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