Freitag, 23. September 2016

Die große Wanderung (Tag 24)

Auch in der Früh liegt noch dichter Nebel.

Wanderstrecke: Pfitscher Joch Haus - Mayrhofen im Zillertal

Nach einer ruhigen Nacht und einer warmen Dusche am Morgen, packe ich meine trockenen gewaschenen Kleider wieder ein (mit einer Schleudermaschine waren die Kleider so trocken, dass sie in nur einer Nacht ganz getrocknet sind.).
Nach dem Frühstück breche ich bald auf. Kurz überlege ich nach dem Schlegeisspeicher den Berliner Höhenweg zu nehmen, doch aufgrund der unsicheren Wetterlage wandere ich dann doch einfach das Tal hinaus.

Das Pfitscher-Joch-Haus (2276m) ist ein stabiles Ding.


Die Nebelsuppe ist nicht sehr dicht, man kann die Berge erahnen.

Es ist ein richtiges Nebelreißen.

Bald schon bin ich beim Grenzübergang.

Rasch wendet sich der Weg nach unten und ich verliere schnell an Höhe.

Auch beim Abstieg gibt es wieder verschiedenstes Gesteinsmaterial.

Schließlich befinde ich mich in noch im Tauernfenster.

Die liebevolle Wegepflege liegt scheinbar nicht nur im Blut des Südtirolers, sondern im Blut des Tirolers an sich. Hier wurden Platten verlegt.

Diesem Alpensalamander ist das egal, er nimmt die Wiese.
Schon toll, dass hier immer noch Berge wachsen.
Obwohl es hier ein Straße herauf gibt, bringt doch auch der Hubschrauber Dinge herauf.

Der Speichersee liegt wie ein Fjord zwischen den Bergen.

Zuerst war ich auf der falschen Seite, aber das wäre ein weiter Weg geworden.

Leider gibt es noch viele Wolken und ich kann die Berge nur erahnen.
Von jeder Position schaut der See spektakulärer aus.

Der Schlegeisspeicher ist gewaltig.

Mein letzter Wandertag.

Vor herrlicher Kulisse.
Von allen Seiten kommen Bäche zum See.

Im Gegensatz zur Stadt, gehen hier die Lawinen am Strich.

Hier gibt es viele Möglichkeiten, ich lasse die der Gamshütte aus. 10 Std sind mir heute zu viel.

Die Mauer ist dick,...

...und kann viel Wasser stauen.

Ich wandere unter der Staumauer vorbei.

In diese haben sie eine Kletterroute eingebaut.

Das sieht dann so aus.

Und hier gehts hinauf.
Neben dem Wanderweg ist ein Wartungstunnel, in den sogar Autos reinfahren können.

Rasch wird die Staumauer kleiner.

Wenn der Speicher nicht wäre, wäre hier ein großer Fluss.

Der Wasserfall fällt etliche Meter frei herunter.

Und die Kuh, die schaut zu!
Selbst diese kleine Hütte hat eine Hausnummer.

Beim Talauswärtswandern lauern wieder viele Gefahren.

Dieser Felsbrocken wird zum Klettern genützt.

Auch Wasser kann zur Gefahr werden oder ist das eine Riesenkrake?

Wer hat denn hier so einen großen Rucksack? Es sind Kletterer mit ihren Bouldermatten.

Hier gibt es für die Kletterer einen kleinen Campingplatz.

Die Felsen bieten sich aber auch förmlich zum Klettern an.
Die Wege sind sehr unterschiedlich, manchmal kleine Wanderwege, manchmal muss ich auf der Straße gehen.

Vor mir tauchen wieder Häuser auf,...

...aber leider ist dieses Gasthaus nicht mehr in Betrieb.

Mir gefällt die Bauweise. Die Wände sind schindelgedeckt.
Auf der Begleitstraße ist nichts los. Ich treffe auch kaum auf Wanderer.

Dieses Gebäude gehört zur Elektrizitätsgesellschaft.

Die Hütte ist direkt an den Fels gebaut und Winterreifen brauch ich heute nicht.

Bald komme ich nach Ginzling, dem Dorf der Kletterer.

Auch hier sitzt ein Adler (wie beim Nassfeld).

Hier kann ich wieder auf einen Wanderweg gehen.
Unterwegs überholt mich ein Postler.

Selbst die steilsten Wiesen werden gemäht.

Ich weiß nicht, ob das Moped oft in Betrieb ist.


Langsam wird der Fluss wieder größer. Das Wasser ist kristallklar.

Auch herrscht jetzt wieder Kalk vor, da wirkt das Wasser bei den schneeweißen Steinen gleich noch klarer.


Das Tal ist eigentlich durchgehend eng, jede Grünfläche wird optimal genutzt.

Die Gefahren sind noch nicht vorbei.
Das Heumachen wird hier noch von Hand gemacht. (Für den Mähtruck wär das Gelände auch zu steil.)

Zu dritt arbeiten die Bauern mit ihren Sensen.

Von ganz unten vom Bach haben sie schon gemäht. Hier kann ich nur mit Vorsicht stehen, so steil ist das!

Im Rückblick kommt das noch einmal gut heraus.
Lange Zeit folge ich dem Themenweg: "Lass dir erzählen"

Dieser automatischer Türschließer ist mir in der Gegend öfter begegnet.

Die Straße führt auf der anderen Talseite durch etliche Lawinengalerien.

Nach einem schnellen Eisbecher im Gasthaus Karlsteg führt der Wanderweg auf eine dieser Lawinengalerien.

Leider war die Brücke gesperrt.

Mich hätte die Höhle interessiert.

Ich habe noch einmal ein paar Höhenmeter zu bewältigen, denn ich gehe nach Finkenberg.

Da gelingt mir der Schnappschuss. (Leider unscharf)

In Finkenberg hat der Tuxbach eine richtige Schlucht in den Berg geschnitten.

Hier wälzen sich braune Wassermassen ins Tal.

Kurz nach Finkenberg fließen der Zembach, dem ich bisher gefolgt bin, und der Tuxbach zusammen.

Jetzt ist es nicht mehr weit nach Mayrhofen. Ich habe mit meinem Bergsteigerkollegen vom Mittagskogel telefoniert und er hat mir versprochen mich abzuholen und heute nach Jenbach zu bringen. Denn Richtung Graz gibt es heute keine gute Verbindung mehr. So habe ich beschlossen, heute nach Innsbruck zu fahren und erst am nächsten Tag nach Graz.

Da hinten ist schon Mayrhofen (633m).

So könnte man natürlich auch auf einen Berg schweben oder herunter.

Zum Ausklang der Tour gibt es noch ein gutes Essen: Grillteller und ein Bier.

Mein Kollege bittet mich, mit dem Zug nach Zell am Ziller zu kommen, weil die Verkehrssituation mit dem Auto schlimm ist.
Die Touristenmassen aus aller Herren Länder sind ein Wahnsinn. Da gibt es die Inder, die die Originalschauplätze der Bollywoodfilme besuchen und natürlich Deutsche, Holländer,...
Der Schalter für die Zillertalbahn ist geschlossen, aber ich bekomme problemlos ein Ticket im Zug.

Am Abend gehe ich am Inn spazieren und genieße die Wolkenstimmung über dem Patscherkofel.

In der Jugendherberge war noch ein Platz. Diese hat zwar schon bessere Zeiten gesehen, aber für 22 Euro mit Frühstück darf man nicht meckern.

Drei Wochen Teneriffa und 24 Tage in den Alpen haben meinen Schuhen zu schaffen gemacht.




3 Kommentare:

  1. Ein paar Anmerkungen:
    1. Berliner Höhenweg ist sicherlich immer wieder zu empfehlen (und dort werden von mir auch gleich 2 Dinge für Dich bereit gehalten ;-)
    2. Sicher, daß der Hubschrauber am Schlegeis nicht Material aufwärts flog ?
    3. Ginzling !
    4. Ah, Finkenberg. Ort meiner Kindheit, meiner Jugend und quasi Quell allen Schweißes, den nun schon SO viele deshalb vergossen haben - Du bist ja nun auch eines der "Opfer" ;-)

    Liebe Grüße
    K2.

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    1. Nachdem ich jetzt schon zwei Challange Zettel habe und vermute, dass diese mit vielen K2 Caches zu tun haben, werde ich früher oder später wohl auch München - Venedig angehen. Vor allem, weil dort die Dose bei meiner Wanderleistung durchaus in 25 Tagen erreichbar gewesen wäre.
      So fremd wie für dich die steirischen Berge, sind für mich die tiroler Berge. Diese sind einfach weit weg. Aber ab diesem Jahr fange ich mit einer Ausbildung in Innsbruck an, wo ich immer wieder in der Gegend sein werde. Mal schauen.
      ad 4 Als Opfer fühl ich mich keinesfalls, eher als Beschenkter - danke fürs Aufhussen!
      lg Volker

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    2. ad 2: narürlich wird es so sein. Es gibt doch etliche Hütten, die versorgt werden müssen.

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